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Steinerne Zeugen digital. Deutsch-jüdische Sepulkralkultur zwischen Mittelalter und Moderne

Das auf 24 Jahre angelegte Vorhaben wird seit 2023 im Rahmen des Forschungsprogramms der deutschen Wissenschaftsakademien gefördert und von der Nordrhein-Westfälischen und der Bayerischen Akademie betreut. In zwei Arbeitsstellen am Steinheim-Institut in Essen und an der Universität Bamberg arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interdisziplinär an der Edition und Analyse jüdischer Friedhöfe aus dem deutschsprachigen Raum seit dem 16. Jahrhundert.

Ziel ist ein umfassender digitaler Datensatz, der die Inschriften ebenso wie die räumlichen und baulichen Eigenschaften der Grabmale dokumentiert, dauerhaft sichert und für weitere wissenschaftliche Fragestellungen erschließt. Beteiligt sind Judaistik, Digitale Denkmaltechnologien und Bauforschung.

Meldungen

Disziplinen

Erkenntnisgewinn durch interdisziplinäre Zusammenarbeit

Im Projekt „Steinerne Zeugen digital“ arbeiten Digitale Denkmaltechnologien, Bauforschung und Judaistik in eng aufeinander abgestimmten Arbeitsschritten zusammen. Auf diese Weise können die Grabmale ausgewählter Friedhöfe, ihre Inschriften, ihre Gestaltung und Konstruktion, ihre Materialität und Erhaltung ebenso wie ihre räumliche Anordnung systematisch synchron und diachron analysiert und auf ihren Quellenwert für die deutsch-jüdische Geschichte der Vormoderne hin befragt werden.

Digitale Denkmaltechnologien erzeugen durch moderne bildgebende Verfahren detaillierte Pläne sowie fotorealistische 3D-Rekonstruktionen.

Die feingranulare Beschreibung der Grabmale durch die Bauforschung erschließt neue Perspektiven für Analyse und wissenschaftliche Auswertung.

Die judaistische Epigraphik transkribiert, übersetzt, kommentiert und interpretiert die hebräischen Grabinschriften systematisch und fundiert.

Publikationen

3-Sat-Dokumentation (Nano) über das
Akademien-Projekt Steinerne Zeugen (26.01.2024)

In Deutschland gibt es etwa 2.400 jüdische Friedhöfe, die immer mehr verfallen, weil es so gut wie keine Nachfahren mehr gibt, die sie pflegen. Forschende des Steinheim-Instituts Essen und der Universität Bamberg wollen nun einen Teil davon digital erfassen und in 3D erlebbar machen.